Sehnenverkalkung
Sehnenverkalkung (Tendinosis calcarea)
Das Schultergelenk wird hauptsächlich durch die 4 Sehnen der sogenannten Rotatorenmanschette bewegt und stabilisiert. Diese Sehnen verlaufen in einem engen knöchernen Kanal zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach direkt um das Gelenk. Im Laufe des Lebens kann es dabei zunächst unbemerkt zu Verschleißerscheinungen vor allem der Supraspinatussehne kommen. Im Rahmen dieser Verschleißerscheinungen können sich Sehnenverkalkungen, die bevorzugt in der Supraspinatussehne auftreten, bilden. Diese Sehnnverkalkungen können zu einem sogenannten Engpass-Syndrom (Impingement) führen.
Symptome
Die Patienten klagen meistens über Schmerzen, die bei Abspreizbewegungen ab einem bestimmten Winkel auftreten oder über nächtliche Schmerzen beim Liegen auf der Schulter. Die Beweglichkeit des Armes ist häufig schmerzhaft eingeschränkt. Ein indirektes Zeichen für die Auflösung des Kalkherdes können akute Schmerzen sein.
Diagnose
In den meisten Fällen ergibt bereits die Untersuchung und Befragung des Patienten den entscheidenden Hinweis auf eine Erkrankung im Bereich der Rotatorenmanschette. Durch Röntgenbilder und Sonographie können die Kalkherde sicher nachgewiesen werden (Abb. 2). Dadurch kann auch beurteilt werden, ob ein chronisches Stadium oder ein akutes Stadium mit Auflösung des Kalkherdes vorliegt.
Therapie
Die Kalkherde können sich prinzipiell spontan auflösen. Dies ist meistens mit erheblichen Beschwerden verbunden. In diesem Stadium sollte zunächst abgewartet werden. Die Schmerzlinderung und Kalkresorption kann durch vorübergehende Schonung, abschwellende und schmerzstillende Medikamente sowie lokale Eis- oder Wärmeanwendung unterstützt werden.
Die operative Ausräumung des Kalkherdes ist angezeigt, sofern die Schmerzen über einen längeren Zeitraum unverändert anhalten und sich das Kalkdepot im Röntgenbild unverändert darstellt. Als Behandlungsalternative zur Operation besteht die Möglichkeit der Zerstörung des Kalherdes durch eine Stoßwellenbehandlung, deren Effektivität jedoch noch nicht eindeutig geklärt ist.