Kurzschaft- oder Schenkelhalsendoprothesen bei Arthrose

Auch dieser Prothesentyp kann knochensparend unter Erhalt des Oberschenkelhalses und der Gelenkpfanne/ Beckenknochen implantiert werden. Zudem eignet er sich besonders für so genannte minimal-invasive, d. h. gewebeschonende Zugänge. Hierbei können die Hautschnitte besonders klein gehalten werden und es müssen nur sehr wenige oder sogar keine, für die Funktion wichtige Muskelansätze abgelöst oder durchtrennt werden. Hierdurch wird die postoperative Mobilisation erleichtert und Schmerzen werden reduziert. Diese Implantate sind aus Titanlegierungen gefertigt und können daher auch bei Patienten mit Metallallergie verwendet werden.  Den Vorteil des minimalinvasiven Zugangs egalisiert sich nach einigen Wochen bis wenigen Monaten, so dass hieraus kein längerer Effekt resultiert. Bedeutend ist jedoch die Tatsache, dass die Komplikationsrate durch einen minimal-invasiven ansteigt und die Gefahr einer Fehlpositionierung ebenfalls erhöht ist.

Aus diesem Grund bevorzugen wir hier den mini-invasiven Zugang (Bild), der die Vorteile beider Zugangswege vereint: eine gute Übersicht bei verringertem Weichteilschaden ! Dieser wird auch nach Möglichkeit zur Implantation einer Standardprothese angewendet.

Standardschaftendoprothesen

Auch diese werden mit gewebeschonenden Operationstechniken implantiert. Die raue Titanoberfläche wächst in den Knochen ein und führt so zu einer langfristigen sicheren Fixierung. Bei ausgeprägt osteoporotischen Knochenverhältnissen können mit der gleichen Technik zementierte Prothesenschäfte eingebracht werden. Die Gelenkpfanne oft eine zementfreie Titanpfanne. Auch zementierte Pfannenprothesen weisen eine lange Haltbarkeit auf. Die Gleitpaarung aus Hüftkopf und Einlageschale (Inlay) der Pfanne bietet verschiedene bewährte und haltbare Kombinationsmöglichkeiten (Kunststoff-Metall, Kunststoff-Keramik, Keramik-Keramik, Metall-Keramik) von denen wir die für Sie individuell bestgeeignete verwenden. Titanlegierungen sind sehr gewebefreundlich, begünstigen den Knocheneinwuchs und sind auch bei Metallallergien meist unbedenklich einzusetzen.

Modulare zementfreie Schaftprothese

Diese Prothesenart erlaubt ebenfalls eine sichere, primäre zementfreie Fixation im Knochen. Die Modularität gewährleistet zudem die optimale Anpassung an die individuellen anatomischen und biomechanischen Verhältnisse insbesondere bei ausgeprägten angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen, wie Hüftdysplasie.

Modulare Sonderprothesen

In besonderen Fällen mit sehr ausgeprägten knöchernen und weichteiligen Defekten (z. B. nach mehrfachen Wechseloperationen oder bei Tumoren) stehen uns modulare Sonderprothesen bis hin zum Totalersatz des Oberschenkelknochens zur Verfügung.

OP-Ablauf

Implantationsschritte am Beispiel einer Standardprothese – Schnitt am Schenkelhals weiter außen