Das künstliche Kniegelenk bei Arthrose

Bei Patienten mit operationswürdiger Kniearthrose ist in 25-30% die Implantation einer Teilprothese (Schlittenprothese) ausreichend und möglich! Da die Patienten sich 3-mal schneller erholen als Patienten mit totaler Knieprothese, die Beugefähigkeit des Kniegelenkes nach OP deutlich höher (im Mittel 135°) ist und die Haltbarkeit (Überlebensrate) bei dem von uns bevorzugtem Model nach 15 Jahren bei 94% beträgt (Standzeit dieser Schlittenprothese bei  Einhaltung der Selektionskriterien von 94% nach 15 Jahren), kann man bei derzeitigem Kenntnisstand bei korrekter Indikationsstellung und entsprechender Erfahrung des Operateurs die Teilprothese als Therapie der Wahl betrachten.

Eine Teilprothese lässt sich ohne größeren Aufwand auf eine Vollprothese (ungekoppelt) wechseln, man hat sich für die Zukunft so operative Reservemöglichkeiten geschaffen!

  • Einseitige (unikondyläre) Knie-Endoprothese
    Wenn nur ein Teil des Gelenks erkrankt ist, wird die einseitige Endoprothese implantiert. Die Kufe des Schlittens wird in die Gelenkrolle des Oberschenkelknochens und die Gleitfläche in den betroffenen Teil des Schienbeinkopfs eingesetzt. Eventuell bestehende Knochendefekte können durch eine Höhenanpassung der Polyethylen-Gleitfläche ausgeglichen werden .
     
  • Patellofemoraler Gelenkersatz-Ersatz des Kniescheibengelenkes
    Ist nur das Kniescheibengelenk durch einen Verschleiß betroffen, besteht die Möglichkeit dieses Gelenk isoliert zu ersetzen.
     
  • Bi-Kompartimenteller Gelenkersatz 
    Neben dem patellofemoralen Ersatz oder den Monoschlitten (siehe oben) gibt es eine neuartige Versorgungsform. Die zuvor genannten Prothesenformen sind Versorgungsformen, die jeweils nur eines der drei Kniegelenkkompartimente ersetzen. Die nächste Therapiestufe ist der klassische Oberflächenersatz, der alle drei Kompartimente - also patellofemoral (Kniescheibengelenk) und beide tibiofemoralen (eigentliche Gelenkflächen zw. Ober- und Unterschenkel) Gelenkteile - ersetzt.

Welche Versorgung sollten Patienten erhalten, deren Patellagleitlager und deren medialer Gelenkanteil zerstört ist, die jedoch über intakte Kreuzbänder und über eine intakte laterale (äußere) Gelenkoberfläche verfügen?

  • Doppelseitiger (bikondylärer) Oberflächenersatz
    Die zerstörten Oberflächen beider Gelenkrollen und des Schienbeinknochens werden ersetzt. Je nach Qualität der Knochen, Bänder und Zustand des Knies wird eine fixe oder mobile Meniskuskomponente eingesetzt.
    Weil die Femur und die Tibiakomponente nicht mechanisch miteinander verbunden sind, muss die Führungsstabilität der körpereigenen Kniebänder gewährleistet sein.
     
  • Achsgeführte Knie-Endoprothese
    Kann die Bänderführung nicht wiederhergestellt werden, stabilisiert eine starre Verbindung zwischen Femur und Tibiakomponente das Gelenk. Damit wird das Fehlen des eigenen Bandapparates kompensiert.

Material
Moderne Knie-Endoprothesen werden aus besonders körperverträglichem
Cobalt-Chrom und Titan-Legierungen gefertigt, die Gleitpartner aus speziellen Kunststoffen wie Polyethylen.